FILAMENTENDLOSGARN
Während Joseph Wilson Swan und Thomas Alwar Edison nach einem geeigneten Glühfaden für Glühbirnen suchten, erfand Swan im Jahr 1883 eine Faser, die er als "artifical silk" bezeichnete. Trotzdem verfolgte er die Entwicklung des Glühfadens nicht weiter und so wurde seine Erfindung schließlich in Frankreich zu einer Textilfaser umgesetzt. Louis Marie Hilaire, Compte de Chardonnet, startete 1890 die erste industrielle Produktion von Chemiefasern in Besançon, Südostfrankreich, mit dem sogenannten Viskose-Verfahren. Swan nannte seine Faser Reyon (Franz.: Strahl) wegen ihres glänzenden Aussehens, und dieser Name wird auch heute noch häufig verwendet.
Das Filamentendlosgarn ist ein Textilgewebe, das in einem aufwendigen Industrieverfahren aus Zellulose, die aus dem Rohstoff Holz gewonnen wird, hergestellt wird. Durch die kontinuierliche Herstellung des Zellulosebreis entsteht ein durchgehendes Textilgarn, welches als Filamentendlosgarn bezeichnet wird. In Indien wird die Zellulosemasse aus Bambus gewonnen und das daraus gewonnene Garn wird aufgrund seines seidigen Glanzes als "Bamboo Silk" (Bambus Seide) bezeichnet. Die umgangssprachliche Bezeichnung "Kunstseide" ist laut Textilkennzeichnungsgesetz (TKG) unzulässig. Alternativ werden Acetatseide, Viskose oder Rayon als Bezeichnungen verwendet, die jedoch nicht immer toleriert werden.