FARSIBAFF
Beim Knüpfen von Orientteppichen kommen lediglich zwei Basisknoten zum Einsatz: der Gördes-Knoten und der Senneh-Knoten. Der Senneh-Knoten, auch unter den Bezeichnungen Sennehbaff, persischer Knoten, Farsibaff oder asymmetrischer Knoten bekannt, ist weltweit verbreitet und nicht auf Persien oder Persisch sprechende Völker beschränkt. Interessanterweise trägt er den Namen der Stadt Senneh, in der jedoch ausschließlich der Gördes-Knoten zum Einsatz kommt. Es ist nicht bekannt, warum dieser Knoten nach der Stadt benannt wurde. Einige Völker knüpfen sogar Teppiche, die beide Knotenarten enthalten können. Es ist sicher, dass der Senneh-Knoten nicht in dieser Stadt "erfunden" wurde und er somit in der orientalischen Teppichkunst eine wichtige Rolle spielt.
Im Gegensatz zum symmetrischen Knoten umschlingt beim asymmetrischen Knoten nur ein Knotenschenkel den Kettfaden vollständig. Dies führt zu einer Asymmetrie, die allerdings keine Auswirkungen auf die Qualität des Knotens hat. Die Behauptung, dass man mit einem der Knoten enger oder feiner knüpfen könne, ist unbegründet. Beide Knoten ermöglichen es, grob bis superfein, fest und locker, hoch- und flachflorig zu knüpfen. Durch das Aufbiegen des Flors in Schussrichtung ist erkennbar, welcher Knoten für den Knüpfteppich verwendet wurde.