BUKAN
In der Vergangenheit wurden Bidjar-Teppiche grob in vier Kategorien unterteilt, bis zu den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Doch was hat dazu geführt, dass diese Klassifizierung aufgegeben wurde? Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die zu dieser Entscheidung beigetragen haben. Aber eins ist klar: Die Bidjar-Teppiche sind zu individuell und einzigartig, um sie in wenige Gruppen zu unterteilen. Jeder Teppich hat seine eigene Geschichte und erzählt seine eigene Geschichte. Deshalb ist es wichtig, jeden Bidjar-Teppich als ein einzigartiges Kunstwerk zu betrachten und ihm die Wertschätzung zukommen zu lassen, die er verdient.
Garruhs (oder Gerus)-Bidjars
Die Knüpfkunst der Garruhs-Bidjars ist tief in der kulturellen Tradition der meist kurdischen Landbevölkerung verwurzelt, die in der gleichnamigen Hochebene ansässig ist. Die ersten Teppiche dieser Art waren so robust verarbeitet, dass sie nicht gefaltet werden konnten und nur gerollt transportiert wurden. Es kommt häufig vor, dass Garruhs-Bidjars mit hochwertigeren Koliai-Teppichen verwechselt werden.
Halva-i-Bidjar
Der Halva-i-Bidjar, der von den Einheimischen dieses Gebiets geknüpft wird, ist heutzutage leider eine Rarität. Sein charakteristisches Design unterscheidet sich deutlich von dem des Afschar-Bidjar. In der Regel werden Teppiche in Größen ab 8,50 Quadratmetern hergestellt, während kleinere Formate eher selten und oft ziemlich grob sind. Türkische Knoten sind die bevorzugte Knüpftechnik für Halva-is, wobei die Knotendichte selten über 250.000 Knoten pro Quadratmeter liegt. Trotzdem sind die hochwertigeren Knüpfungen teurer als die anderen drei Typen.
Afschar-Bidjar
Der exklusive Bidjar-Stil war einst ausschließlich das Werk des sesshaften Afschar-Volkes, das ihm seinen Namen verlieh. Unter dieser Gruppe sind diese Teppiche von höchster Qualität. Allerdings sollten die Afschar-Bidjars nicht mit dem eigenständigen Afschar-Teppich verwechselt werden, der ebenfalls von Afscharen geknüpft wird, aber in Zentral-Persien seinen Ursprung hat.
Zandjan-Bidjar
In der Vergangenheit wurden Zandjan-Teppiche ausschließlich als solche gehandelt, jedoch konnte in dieser Region kein individueller Stil etabliert werden. Doch in jüngster Zeit hat sich ein neuer Zandjan-Bidjar-Teppich entwickelt, der dem Afschar-Typus in Muster, Duktus und Farbgebung sehr ähnlich ist, jedoch meist mit türkischem Knoten geknüpft wird. Der Zandjan-Bidjar ist robuster und steifer als andere Teppiche, aber absolut ebenbürtig zum Original und derzeit der preisgünstigste in der Bidjar-Gruppe. Um ihn von anderen Bidjar-Teppichen zu unterscheiden, sollte er ehrlicherweise als Zandjan-Bidjar angeboten werden. Aufgrund der hohen Nachfrage nach diesen nahezu unverwüstlichen Teppichen werden Bidjar-Teppiche bereits seit einiger Zeit auch außerhalb ihres ursprünglichen Herstellungsortes produziert, sodass die frühere Einteilung allmählich überholt ist. Der Handel unterscheidet heute daher nach den Hauptstapelplätzen.