BIRDJAND
Einst lebte der Osten des Irans von traditioneller Landwirtschaft und Viehzucht. Die Kunst des Teppichknüpfens war damals lediglich für den Eigenbedarf bestimmt. Doch als der Schah im Jahr 1930 nach herausragenden Teppichen für seinen Palast suchte, entwickelte sich die Teppichproduktion in der Provinzhauptstadt Mesched. Der renommierte Teppichknüpfer Amini erkannte das Potenzial und ließ seine hochwertigen Teppiche im kleinen Ort Moud anfertigen. So entstand der Name "Mood-Teppiche", welcher für die Teppiche dieser Region bekannt wurde. Die Produktion verlagerte sich schnell in die Nachbarstadt Birdjend, wodurch die Teppiche auch unter dem Namen "Birdjend" gehandelt wurden. Heute sind Mood- und Birdjend-Teppiche weltweit bekannt für ihre einzigartige Qualität und Schönheit.
Die Moud-Teppiche lassen sich in drei unterschiedliche Variationen unterteilen: Zum einen gibt es den Medaillon-Moud, der in der Mitte ein prächtiges Sternmedaillon mit Ansätzen oben und unten zeigt. Das Innenfeld des Teppichs ist meist mit dem Herati-Muster durchzogen und wird von Eckzwickeln in derselben Farbe wie das Medaillon abgerundet. Die Hauptbordüre ist hauptsächlich mit Palmetten und stilisierten Blütenmotiven verziert. Eine simplifizierte Form des Medaillon-Moud ist der Allover-Moud. Ohne Medaillon und Eckzwickel präsentiert er das Heratimuster über das gesamte Innenfeld. Der Feldermoud hingegen besticht durch das beliebte Felder- oder Gartenmuster. Die rechteckigen Felder sind mit unterschiedlichen Motiven wie Blumenbouquets, Trauerweiden, Lebensbäumen und anderen floralen Mustern versehen. Die Hauptbordüre verziert Tier- und Pflanzenmotive wie Rehe, Vögel und Blumen. Gemeinsam haben alle Variationen eine kräftige Farbgebung aus Blau und Rot, die auf einem beigefarbenen Grund prangt. Geknüpft wird mit dem Asymmetrischen Knoten und auf der Rückseite des Teppichs sind die weiß durchschimmernden Kettfäden zu erkennen.